LERNSCHWIERIGKEITEN

Schwierigkeiten beim Lernen können viele Gründe haben. Manche Kinder können sich nur schwer konzentrieren (Konzentrationsschwäche), andere haben Schwierigkeiten beim Schreiben bzw. in der Rechtschreibung (Legasthenie) und für manche ist Mathematik das sprichwörtliche spanische Dorf (Dyskalkulie). Aber auch allgemeine Lernschwäche bringt viele trotz intensiven Übens zur Verzweiflung.

Unabhängig von den bestehenden Problemen ist im Fall von sämtlichen Lernschwierigkeiten eine eingehende Diagnostik von großer Bedeutung, um ein genaues Bild der vorhandenen Schwierigkeiten zu erhalten. Nur dann kann auch die Behandlung an der wirklich dahinter steckenden Schwäche angesetzt werden und Erfolg haben!

Legasthenie (Lese- und/oder Rechtschreibschwäche) ist ein ernstzunehmendes Problem unter dem viele Kinder leiden. Oft werden die Schwierigkeiten aufgrund der Vielzahl möglicher Symptome nicht oder erst sehr spät erkannt. Viele Kinder haben dann bereits einige leidvolle Schuljahre hinter sich, in denen sie von Mitschülern gehänselt, aber auch von manchen Erwachsenen schlichtweg als dumm oder lernfaul bezeichnet wurden. Diese Erfahrungen bleiben für die Kinder natürlich nicht ohne Folgen. Manche verlieren komplett die Lust am Lernen, andere glauben früher oder später wirklich sie seien „dumm“ und sehen deshalb auch keinen Grund mehr sich in schulischen Belangen zu bemühen – wozu auch?! Im schlimmsten Fall kann es zu Verhaltensschwierigkeiten und Schulverweigerung kommen.

Mögliche Symptome von Rechtschreibschwäche sind:

  •  verdrehen von Buchstaben
  • auslassen von Buchstaben, Silben oder ganzen Wörtern
  • hinzufügen von Buchstaben oder Silben
  • Probleme mit der Groß- und Kleinschreibung
  • generelle Schwierigkeiten mit der Rechtschreibung

Manche Kinder leiden nur an einem der beschreibenen Symptome, andere an allen. Auch kann es sein, dass das Lesen trotz häufigen Übens sehr mühsam ist.

Um ein genaues Bild der bestehenden Schwierigkeiten zu erhalten und auch um das notwendige Legasthenietraining möglichst effizient und individuell zu gestalten ist eine genaue Diagnostik zur Abklärung unerlässlich.

Dyskalkulie (Rechenschwäche) ist noch bedeutend weniger bekannt als Legasthenie. Gerade aus diesem Grund passiert es sehr leicht, dass die Anzeichen übersehen werden und die Kinder eben einfach „schwach“ sind in Mathematik. Auch in diesem Fall sind eine Vielzahl an Symptomen möglich, die eine genaue Diagnostik unerlässlich machen. Wird Dyskalkulie nicht erkannt, kann dies ebenso wie bei Legasthnie dazu führen, dass sich die Kinder früher oder später für dumm halten und dadurch auch komplett die Motivation am Lernen verlieren! Im schlimmsten Fall kann es ebenfalls zu Verhaltensschwierigkeiten und Schulverweigerung kommen.

Mögliche Symptome von Rechenschwäche sind:

  • Schwierigkeiten mit der Zahlenfolge
  • Probleme beim Addieren und Subtrahieren
  • verstärkte Schwierigkeiten bei der Zehnerüberschreitung
  • schlechte Mengenerfassung
  • Probleme im räumlichen Denken

Wie bei Legasthnie leiden manche Kinder nur an einem der beschriebenen Symptome, andere an mehreren bzw. vielleicht sogar an allen.

Um ein genaues Bild der bestehenden Schwierigkeiten zu erhalten und auch um das notwendige Dyskalkulietraining möglichst effizient und individuell zu gestalten ist eine genaue Diagnostik zur Abklärung unerlässlich.

Manche Kinder zeigen keine eindeutige Schwäche auf einem Gebiet, sondern haben mitunter in mehreren Bereichen leichte bis hin zu schwerwiegende Probleme. Lernschwächen können von Schulbeginn an beobachtbar sein oder auch erst mit der Zeit auftreten. Auch nach schwerwiegenden Veränderungen im persönlichen Umfeld (beispielsweise Scheidung der Eltern, Umzug,…) sind plötzlich auftretende, eher allgemeine Schwierigkeiten möglich. In den meisten Fällen „verschwinden“ diese jedoch nicht mit der Zeit sondern treten ganz im Gegenteil immer deutlicher hervor.

Möglichst rasche Unterstützung hilft eine Vielzahl negativer Schulerfahrungen und leidvolle Schuljahre zu vermeiden und die Freude am Lernen zu erhalten bzw. wieder aufzubauen. Nach entsprechender Diagnostik und damit einhergehender Feststellung der Stärken und Schwächen ist eine gezielte Förderung möglich und sehr sinnvoll.

Mitunter zeichnen sich Lernschwächen bereits im Vorschulalter ab. Für diese Kinder ist eine maßgeschneiderte Frühförderung eine sehr zu empfehlende Vorbereitung auf den Schuleintritt und den damit verbundenen Anforderungen. Durch einen unvorbereiteten Eintritt kann es in solchen Fällen leicht zu rascher Überforderung und in weiterer Konsequenz zu baldiger Lern- und Schulunlust kommen.

Konzentrationsschwäche ist ein weit gefächerter Bereich mit vielen verschiedenen Ausprägungen. Oftmals – jedoch nicht zwingend – tritt sie gemeinsam mit anderen Lernschwierigkeiten oder Verhaltensproblemen auf.

Am Häufigsten werden 2 Typen beschrieben, die jedoch oft als Mischformen auftreten, da die Grenzen sehr fließend sind.

Typ I gilt als

  • sehr unaufmerksam,
  • übersieht viele Details,
  • kann nur kurz bei einer Sache bleiben,
  • bringt nur wenige Aufgaben zu Ende,
  • ist oft sehr unruhig bzw. tobt am liebsten umher und
  • wirkt oft sehr unordentlich und unzuverlässig.

Durch Aufforderungen sind diese Kinder in ihrer Tätigkeit zu steuern. Die Wirksamkeit ist jedoch meist nur von kurzer Dauer.

Typ II wird eher beschrieben als

  • sehr ruhig,
  • verträumt
  • antriebsarm,
  • lustlos und
  • bei Aufgaben sehr oberflächlich.

Diese Kinder sind durch Aufforderungen schwer oder nur kaum zu lenken.

Um dem Kind ein seinen Bedürfnissen angepasstes Konzentrationstraining zukommen lassen zu können, ist eine genaue Diagnostik sehr wichtig. Durch eine frühzeitige Feststellung bestehender Schwierigkeiten und entsprechender Frühförderung können mögliche daraus resultierende Verhaltensprobleme und beispielsweise Schulunlust vermieden werden.